Projekt „Kraftraum-Shuttle“ für Bergheim steht in den Startlöchern

Neue Öffentliche Plattform für On-Demand-Verkehre im Rheinischen Revier von Kreisstadt Bergheim, REVG und VRS

Bergheim, 08. Mai 2023. Das von der Kreisstadt Bergheim, der REVG Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH und dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) entwickelte Strukturwandelvorhaben „Kraftraum-Shuttle“ soll bis Ende 2025 umgesetzt werden. Ziel des von Bund und Land geförderten Vorhabens ist die Schaffung einer öffentlichen, interkommunalen und skalierbaren Plattform für On-Demand-Verkehre. Auf Herz und Nieren soll diese Plattform dann von Bürger*innen der Kreisstadt Bergheim geprüft werden. Im Anschluss soll in der Landgemeinde Titz und der Gemeinde Rommerskirchen die Übertragbarkeit des Systems auf andere Kommunen getestet werden.

Mit einer App flexibel ein Shuttle zur Haustüre bestellen, welches einen zur nächsten Haltestelle oder direkt zum Wunschort bringt, sodass möglichst kein eigener Pkw benötigt wird – das zu realisieren, versprechen sogenannte On-Demand-Verkehre. Hierfür wollen die Kreisstadt Bergheim, die REVG und der VRS im Rheinischen Revier eine innovative Lösung aufbauen. Der bestehende ÖPNV wird sinnvoll ergänzt und insbesondere die Attraktivität der Region im Zuge des Strukturwandels erhöht.
Die konkrete Idee hinter dem „Kraftraum-Shuttle“ resultiert aus der Erkenntnis, dass zwar bei vielen Kommunen aktuell der Bedarf für einen On-Demand-Verkehr besteht, die Umsetzung jedoch gerade für kleinere Kommunen zu aufwendig und kostspielig ist. Die passende Lösung ist eine skalierbare Plattform für On-Demand-Verkehre, welche in öffentlicher Hand bleibt und möglichst flexibel aufgebaut wird. So können ÖPNV-Aufgabenträger selbst in kleineren Kommunen einen eigenen On-Demand-Verkehr über die Kraftraum-Shuttle-Plattform realisieren, da die Kosten für die Plattform geteilt werden.
Das Projekt soll einerseits auf einer umfassenden Evaluation von Potenzial und Wirtschaftlichkeit einer Kraftraum-Shuttle-Plattform, sowie andererseits auf der Entwicklung und der praktischen Anwendung der Plattform basieren. Ab voraussichtlich Ende 2024 soll die Plattform in Bergheim einsatzbereit sein, im Jahr 2025 können Fahrten in der Landgemeinde Titz und der Gemeinde Rommerskirchen folgen. Dabei sollen die eingesetzten Shuttles möglichst barrierefrei und dank Elektroantrieb lokal emissionsfrei unterwegs sein.

Um diese Ziele zu erreichen, sind zudem eine Vielzahl an Absprachen mit verschiedenen Interessensgruppen zu treffen. Insbesondere die Kreise nehmen als ÖPNV-Aufgabenträger eine entscheidende Rolle ein. Der Rhein-Erft-Kreis hat seine Unterstützung des Projekts bereits zugesichert.

Das Projekt wurde Ende 2019 in den damaligen Strukturwandelförderaufruf „Starterpaket Kernrevier“ eingereicht und seitdem weiterentwickelt. Nach erfolgreichem Erhalt von drei Sternen durch den Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier wurde die Antragsstellung beim Bundesamt für Logistik und Mobilität (zu dem Zeitpunkt: Bundesamt für Güterverkehr) für das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und bei der Bezirksregierung Köln für das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen durchlaufen. Insgesamt wird das Projekt mit einer Gesamtprojektsumme von fast 9 Millionen Euro zu 95 Prozent von den beiden Fördergebern unterstützt. Hierbei fördert der Bund das Projekt zu 80 Prozent und das Land zu 15 Prozent.

Zitate:

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Die digitale Vernetzung der Verkehre hat gerade in ländlichen Räumen großes Potenzial. On-Demand-Verkehre für die Fahrt zur nächsten Haltestelle werden insbesondere in Kombination mit dem Deutschlandticket zu einem wirklich attraktiven und klimafreundlichen Mobilitätsangebot. Wenn sie flexibler entscheiden können, wann und wohin sie fahren, ist das ein echter Freiheitsgewinn. Mit dem Projekt »Kraftraum-Shuttle« bringen wir eine innovative Idee ins Rheinische Revier, die Kommunen, die besonders vom Strukturwandel getroffen wurden, helfen wird, den Menschen vor Ort gute Mobilitätslösungen anzubieten. Ich freue mich, dass das Projekt nun starten kann.“


Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen: „Das Projekt »Kraftraum-Shuttle« hat die Chance die notwendige Mobilitätswende im Rheinischen Revier und dem ganzen Land NRW im Zuge des Strukturwandels voranzutreiben und so den Pkw-Verkehr zu reduzieren.“


Bürgermeister Volker Mießeler, Kreisstadt Bergheim: „Wir freuen uns sehr über den Start des gemeinsamen Projekts »Kraftraum-Shuttle« von Kreisstadt Bergheim, Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft und Verkehrsverbund Rhein-Sieg sowie natürlich über die Förderung von Bund und Land! Mit der Umsetzung des Projektes haben wir die Chance, die Mobilitätswende in Bergheim und auch darüber hinaus zu gestalten. Mit der Verbesserung der Mobilität in der Region wird auch die Wettbewerbsfähigkeit im Zuge des Strukturwandels verbessert.“


Walter Reinarz, Geschäftsführer REVG: „Als Mobilitätsdienstleister für den Rhein-Erft-Kreis befördern wir schon heute im Jahr über 14 Millionen Fahrgäste. Mit dem zusätzlichen Angebot des »Kraftraum-Shuttle«, können wir den Fahrgästen bald flächendeckend eine neue emissionsarme Form der Mobilität anbieten, welche unser bestehendes ÖPNV-Angebot perfekt ergänzt.“


Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer Verkehrsverbund Rhein-Sieg: „Mit dem »Kraftraum-Shuttle« haben wir die Perspektive, eine unabhängige, öffentliche On-Demand-Plattform aufzubauen, die es ermöglicht, dass On-Demand-Angebote den Kund*innen auch in den gängigen Auskunftssystemen vollintegriert mit angezeigt werden. Nach der Umsetzung in Bergheim wird diese Lösung auch im restlichen Rheinischen Revier Anwendung finden. So werden die On-Demand-Mobilität und der Strukturwandel maßgeblich vorangebracht.“


Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-Kreises: „Der Rhein-Erft-Kreis und die gesamte Region befinden sich inmitten des größten Wandlungsprozesses dieses Jahrhunderts. In Kombination mit vielen weiteren Ideen kann das Projekt »Kraftraum-Shuttle« in den Kommunen dafür sorgen, dass die Chancen des Strukturwandels, insbesondere für die jüngeren Generationen, sinnvoll genutzt werden."


Bodo Middeldorf, Geschäftsführer Zukunftsagentur Rheinisches Revier: „Der Start des Projekts »Kraftraum-Shuttle« ist nicht nur ein starkes Signal für den Strukturwandel im Rheinischen Revier, der hier im sprichwörtlichen Sinne immens an Fahrt gewinnt. Das Projekt demonstriert darüber hinaus das Geschick aller Beteiligten, mit ganzheitlich-innovativen Konzepten die Lebensbedingungen in der Region aktiv zu gestalten“.

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Jürgen Frantzen (Bürgermeister Landgemeinde Titz), Dr. Norbert Reinkober (Geschäftsführer VRS), Walter Reinarz (Geschäftsführer REVG), Oliver Krischer (Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen), Volker Mießeler (Bürgermeister Kreisstadt Bergheim), Claudia Schwan-Schmitz (Technische Beigeordnete Kreisstadt Bergheim), Dr. Martin Mertens (Bürgermeister Gemeinde Rommerskirchen), Dr. Ruth Laengner (Fachbereichsleitung Strukturwandel und Nachhaltigkeit Kreisstadt Bergheim)